SM 2001 Aegeri 18. - 21.10.2001

Aegeri wird einigen noch lange in bester Erinnerung bleiben.
Kaum jemand hatte Wind erwartet und schon gar nicht solchen.
Aber nun der Reihe nach:

Den Austragungsort dieser Zentralisierten Junioren - SM haben nicht
wie bei normalen SMs die Opti-Segler selbst bestimmt. Aegeri hätte
es wohl schwer gehabt in einer Volkswahl, kennt man doch den lieblichen
See aus der Erinnerung als sanftes, freundliches um nicht zu sagen idyllisches
Gewässer. Und genau so präsentierte sich die Situation am Donnerstag.
Super organisiert verlief die Vermessung und Administration problemlos.
Sogar ein schöner Thermik-Wind baute sich über die Mittagszeit auf.
Als dann jedoch die Zeit für den ersten Start nahte, zog er sich zurück.
Kein Lauf am ersten Tag.



Ein grosses Kompliment gehört auch der Wettfahrtleitung: Kaum hat
man je ein Komitee derart speditiv und konsequent handeln sehen.
Als sich am Freitag etwas Wind abzeichnete, konnte in rekordverdäch-
tiger Zeit und für die vielen Zuschauer in Sichtnähe gestartet werden.
Einige Optis liessen sich durch das Tempo des Komitees überraschen
und kassierten Punkte. Grad just ein Lauf konnte absolviert werden
bevor der Wind wieder entschwand.



Schon am Abend setzte sich dann der Föhn in Szene. In der Nacht
frischte er dermassen auf, dass mitten in der Nacht die dem Seegang
voll ausgesetzten Schlauchboote teils an Land gehoben, teil umplatziert
werden mussten. Dabei kam es zu Unfällen. Sanität und Feuerwehr
rückten an. Benzinkanister leckten in vollgelaufenen Booten und
schliesslich fanden sich ein paar Dutzend Helfer im Einsatz.



Auch am Samstag morgen hielt der Föhn und erreichte in Böen bis
zu 8 Bft. Das Komitee zögerte, die alten Cracks fieberten und manch
kleinem Opti schlug das Herz bis in den Hals. Schliesslich wurde das
Zeichen zum Auslaufen gegeben.

Im oberen Seeteil war der Wind viel gleichmässiger und manierlich.
Gelegentlich frischte der Wind auf und ganze Schafherden rannten
über das schwarze Wasser. Aber die meisten Optis waren in der Lage,
drei Läufe durchzustehen.
Mitte Nachmittag wurde zum vierten Lauf gestartet und da war's happig.
Leider riss sich die Luvboje los und der Lauf musste abgebrochen werden.
Schade, denn dieser Lauf hätte die insgesamt magere Schweizer Bilanz
um einiges besser aussehen lassen. Für viele war's inzwischen zuviel
des Guten, aber die alten Hasen verstanden nicht, dass nicht noch
einmal gestartet wurde. Jetzt wo sie mal einen Vorteil gehabt hätten!
Und man muss bis zur SM nach Estavayer zurückgehen um die
letzte schweizer Regatta im Hack zu finden.
Spektakuläre und schöne Szenen: Optis reiten auf dem tobenden
Agerisee - gegenseitige Hilfe beim Auswassern.


Am letzten Tag nochmals eine Überraschung: Das Regenwetter nach
dem Föhnende schien jede Hoffnung auf Wind aussichtslos erscheinen.
Aber als schon die ersten Boote abgeriggt waren, regte sich ein Lüftchen
und wiederum zeigte sich das Komitee agil. Ein fünfter Lauf konnte bei
schwierigen aber akzeptablen Bedingungen stattfinden und das Klassement
wurde nochmals tüchtig durchgerüttelt. Strahlende Siegerin: Mandy Mulder NED.

Als bester Schweizer Jonathan Simon auf Platz 10. Aber waren die SUI so
schlecht? Nun, die Punktdifferenzen sind klein. In wenigen Läufen
brillierten einzelne. Und viele der anwesenden Ausländer haben ein
beachtliches Palmares. Die Italiener kommen mit Ihrer B-Auswahl samt
Nationaltrainer.
Aber es braucht weiter harte Arbeit, bis wieder einmal
ein SUI Schweizer Meister zu feiern ist!
Das Klassement